Die Welt der Kunst war ein Freiraum und eine Lebensnotwendigkeit. Im Frühjahr 2026 erzählen wir die fesselnde Geschichte von Ovartaci, die mit Leib und Seele für die Achtung vor der Kunst und die ihrer Mitmenschen kämpfte.
Erleben Sie Ovartacis (1894-1985) rätselhafte Geschichten in einer faszinierenden, surrealen Darstellung.
Ihr fantasievolles Universum ist bevölkert von seltsamen dämonischen Kreaturen und Frauen auf High Heels, die vor Lebenslust, Sehnsucht und Zusammengehörigkeit strahlen.
Sechs Jahrzehnte lang schuf Ovartaci unter außergewöhnlichen Bedingungen ein einzigartiges Lebenswerk in der dänischen Kunstgeschichte. Ihr Werk hat auch international Kunstgeschichte mitgeschrieben. So zeigt die Ausstellung die Verbindungen zur Cobra-Bewegung und zum Art-Brut-Genre auf und thematisiert dabei Toleranz, Transgender und das transformative Potenzial der Kunst.
Mit Intensität und Präsenz wirft die Ausstellung aktuelle Fragen nach Mitgefühl und Ohnmacht, geistigem Wohlbefinden und Identitätsbildung auf. Der Kern von Ovartacis Lebenswerk ist die Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und Akzeptanz.
Bedingungslos und nicht trotz, sondern wegen dem, was man ist.
Foto: Ovartaci, ohne Titel, ohne Jahr. Privatbesitz. Fotograf: Ole Akhøj
Ovartaci war eine schillernde und facettenreiche Person – eine autodidaktische Künstlerin, Dichterin und Ingenieurin. Eine Abenteurerin und eine Träumerin. Intellektuell, Patientin in der Psychiatrie und ausgebildete Handwerksmalerin. Sie war Winterbaderin, Yogi und Naturliebhaberin. Sie glaubte an Buddhismus, Animismus und Reinkarnation und fand Inspiration in ihren vielen früheren Leben.
Ihr Lebenswerk ist fester Bestandteil ihrer eigenen radikalen Lebensgeschichte, zu der auch ein Nervenzusammenbruch in Argentinien, eine von eigener Hand durchgeführte Geschlechtsamputation und ein unerfüllter Traum vom Leben als Frau gehören. Insgesamt 56 Jahre lebte sie als Patientin in einem psychiatrischen Krankenhaus, hauptsächlich in Risskov nördlich von Aarhus.
Die Ausstellung wurde erstmals im Frühjahr 2023 im Cobra Museum in Amsterdam unter dem Titel Becoming Ovartaci gezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Brandts und dem Museum Ovartaci in Aarhus präsentiert das Kunsten Museum für Moderne Kunst die Ausstellung nun einem dänischen Publikum. Begleitend zur Ausstellung gibt es einen in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Brandts herausgegebenen forschungsbasierten Katalog.